Chorfahrt Xanten 2014

Da es einfach mal schön ist, neben der Chorarbeit ganz zwanglos gemeinsam Dinge zu unternehmen, machten sich am Sonntag, den 22. Juni 2014 zwanzig JOY´ler auf den Weg zu einem Chorausflug nach Xanten. Nach dem gemeinsamen Treffen um 9 Uhr an St. Severin – wobei die Zahl der “Individualreisenden” nicht gering war – ging´s auf die Autobahn und man fragte sich, ob denn auch alle am Ziel ankommen werden.

 

Angekommen sind dann alle in einem noch verschlafenen Xanten und es war ein besonderer Reiz durch das Labyrinth der still liegenden Fahrgeschäfte der Kirmes auf dem Marktplatz den Weg zum Café zu finden. Dort trudelten dann langsam alle ein, die Stimmung war sonntäglich, ruhig und noch nicht so ganz wach. Der wunderschöne und durchaus niederrheinische Speisesaal in der ersten Etage, durch den der Hauch der letzten Jahrzehnte mit Geburtstagen, Beerdigungen und Hochzeiten wehte, holte niemanden aus seinen Träumen und so konnten wir in aller Gemütlichkeit ein zweites, nett angerichtetes Frühstück einnehmen.

 

Nach dem Frühstück entschwanden alle genauso leise in kleinen Grüppchen in die Stadt und es beschlich einen das Gefühl, die Menschen für den Rest des Tages nicht mehr wiederzusehen. Auch die Kirmes erwachte langsam in den Tag.

 

Aber um 14 Uhr waren dann wirklich alle an der Touristen-Information und dort lernten wir Frau van Bauwen kennen, die uns neben ihrer mondänen klappbaren Sonnenbrille (sie hatte tatsächlich sechs Augen!) mit ihrer profunden Kenntnis über Xanten und das gesamte Rheinland beeindruckte. Um dem Lärm der Kirmes zu umgehen leitete sie die Stadtführung quasi hintenherum und so durften wir zum Beispiel lernen dass der Name Xanten von “ad sanctos – zu den Heiligen” stammt, die Xantener Feuer und Durst in Pumpennachbarschaften löschten und die ehemalige Römerstadt “Colonia Ulpia Traiana” als Steinbruch für Dom und Stadt nutzen. An eben diesem Dom verabschiedeten wir Frau van Bauwen mit einem herzlichen Applaus.

 

Und dann passierte das merkwürdigste am ganzen Chorausflug. Obwohl das gotische Haus aus 1540 wegen der Kirmes nicht Teil der Stadtführung war, wollten sich alle dieses noch anschauen – offensichtlich hatte die Führung nicht gelangweilt. Hinter dem Haus entdeckten wir einen kleinen Biergarten, der auch Platz für alle bot.Zudem bestand der gemeinsame Wunsch, sich das Haus auch noch von innen anzusehen – die etwas müden Organisatoren staunten. Und so lernten wir dann einen begeisterten Gastronomen kennen der aus Österreich kommend, über´s Ruhrgebiet in Xanten gelandet war. Dieser erklärte uns dann detailreich jede der drei Etagen und oben im Spitzboden angekommen gab´s dann als Gipelschnaps ein Gläschen Nibelungenblut. Lecker.

 

Wieder unten angekommen blieben alle für den Rest des Tages einfach sitzen. Es wurde erzählt, etwas gegessen und angestoßen. Schöner hätte der Ausklang des Tages nicht sein können. Und irgendwie waren alle ganz zufrieden.

 

Aber irgendwann ist auch der schönste Tag zu Ende. Und so setzten wir uns am Abend in die Autos Richtung Köln. Auf der Autobahn konnten wir uns dann alle nochmal zuwinken und dann ging´s ab nach Hause.